„The future is Europe“

Brüssel Exkursion des Sozialkunde-LKs der MSS 12

Sie ist bereits zu einer Tradition geworden, die dreitägige Exkursion nach Brüssel des Sozialkunde LKs der MSS 12, die dieses Jahr von Frau Frömbgen und Herrn Dr. Stretz begleitet wurde. Im Zentrum der Reise standen die Besuche zweier europäischer Institutionen, dem Europäischen Parlament und der Europäischen Kommission.

Neben Auskünften über die Arbeit der Parlamentarier und der Beantwortung von Fragen dazu, wie es nun nach der Wahl im Europäischen Parlament weiterginge, erhielt der Sozi-LK zusätzlich einen exklusiven Einblick in die Dolmetscher-Kabinen im Plenarsaal und erfuhr eine Menge über die hochkomplexe Arbeit der Dolmetscher.

Im Anschluss war die Möglichkeit geboten, kostenfrei eine Postkarte mit dem Motiv des Parlaments zu verschicken, was von dem Kurs gerne angenommen wurde. Am Abend stand eine kleine Runde durch die Innenstadt Brüssels an: Neben dem Besuch des Grand Place bekamen die Schüler einen Eindruck von Brüssels berühmter Street-Art. In einer neuen Graffiti-Meile, die sich unter anderem mit der Gleichberechtigung der Frau, Homosexualität und Stigmatisierung von Geschlechtskrankheiten auseinandersetzt, üben verschiedene Street-Art-Künstler harte und oft auch durchaus provokante Kritik an dem Umgang der Menschen mit diesen Themen.

Am nächsten Tag besuchte der Kurs die Landesvertretung Rheinland-Pfalz, die unter anderem über ihre repräsentative Arbeit in Brüssel informierte und im Anschluss einen Snack für alle bereithielt. Gerne angenommen haben die Schüler die Möglichkeit, in der Pause die drei Praktikanten zu ihrer Arbeit und zu ihrem Weg in die Landesvertretung zu befragen.

Die Europäische Kommission war das nächste Ziel. Der interaktive Vortrag von Herrn Baader, ehemaliger Richter und heute bei der Generaldirektion für Landwirtschaft der EU, der sehr umfangreich und informativ war, konnte überzeugen, sodass sich mehrere Fragen ergaben, die aus Zeitgründen leider nicht alle beantwortet werden konnten. Der Vortragende appellierte allerdings eindringlich an die Schüler, Werbung für Europa zu machen und mit Vorurteilen aufzuräumen, die vielerorts die Vorstellungen von Brüssel belasten. Der Besuch des Atomiums, eines der Wahrzeichen Brüssels, bildete den Abschluss des Programms.

Am letzten Tag besuchte der Sozi-LK das Haus der Europäischen Geschichte, das durch seine Einrichtung überzeugte: Es bot umfassendes Wissen über die Europäische Geschichte aller Zeiten, über Verbindendes und Trennendes. Des Weiteren waren Informationen und Ausstellungsobjekten immer wieder kombiniert mit interaktiven Möglichkeiten für die Museumsbesucher. Um einen Überblick zu erlangen, stand zunächst eine kleine Führung durch einen Teilbereich des Museums an sowie ein Workshop zum Thema Menschenrechte. Ein kleines Highlight des Museums war die Darstellung der Zukunft Europas im obersten Stockwerk. In einer digitalen Bildergalerie wurde die Vergangenheit mit der europäischen Gegenwart verknüpft und jeder war eingeladen, sich Gedanken darüber zu machen, wie die Zukunft Europas aussehen könnte und sollte. Eine kontroverse Frage, die bei den (europäischen) Krisen unserer Zeit wie dem Brexit und wachsendem Populismus, immer wieder gestellt wird.

Für den Sozi-LK hat sich die Exkursion in das Herz der Europäischen Union auf jeden Fall gelohnt. Denn die Schüler konnten nicht nur eine Menge über die europäischen Institutionen lernen, sondern wurden auch mit wichtigen Fragen der Zukunft und ihrer Verantwortung für das Bestehen der europäischen Idee konfrontiert. Denn wie im Haus der Europäischen Geschichte deutlich wurde, sind der europäische Frieden und die Freiheit keine Selbstverständlichkeit und sehr viel zerbrechlicher, als sie erscheinen mögen.

Von: Viola Mies (MSS 12)

Brüssel Exkursion des Sozialkunde-LKs der MSS 12
Brüssel Exkursion des Sozialkunde-LKs der MSS 12