Schülerunternehmen des Gymnasiums Calvarienberg erringt Preise für seine Idee
Die letzten Tage waren für nAHRvigator, das Junior-Unternehmen des Gymnasiums Calvarienberg, sehr ereignisreich. Am Montag, 14. 5. 2018, war die App für Touristen und Einwohner online gegangen, die zunächst in einer early access – Variante zur Verfügung gestellt wurde, um Kunden und Nutzern ein besseres Feedback zu ermöglichen.
Noch am gleichen Abend stellten drei nAHRvigatoren, Vinzenz Schneider, Maximilian Dräger und Hannah Schooß, das Unternehmen und die App bei der 5. Ideenbörse des Kreises Ahrweiler vor. Nach einem knappen „Pitch“ der Idee stellten sie ihre Geschäftsidee und ihr Unternehmen in rotierend wechselnden Gruppen Interessierter vor. So wurden Präsentationstechniken und Fähigkeiten im Kundenkontakt der Schüler der 10. und 12. Jahrgangsstufe auf eine nicht unanstrengende, aber produktive Probe gestellt. Unter den gleichen Bedingungen wie ihre erwachsenen Kontrahenten, fünf Start-Ups mit unterschiedlichsten Angeboten wie Tiefbau-Vernetzung oder Motivationstraining, errangen die nAHRvigatoren tatsächlich den ersten Platz, den sie sich punktgleich mit kumpan electric, einem Remagener Hersteller von Elektro-Rollern, teilten.
Ohne Feier und kaum ausgeschlafen fuhr man am folgenden Tag dann in größerer Runde von zehn Jungunternehmern und Schulpaten Herrn Dr. Stretz nach Mainz, um sich der landesweiten Konkurrenz der diesjährigen besten Junior-Unternehmen zu stellen. Schulen aus Trier, Remagen, Kaiserslautern, Bad Kreuznach, Idar-Oberstein und Ingelheim bildeten hier die, laut Aussage der Jury, dieses Jahr ungemein starke Konkurrenz. Beim Gastgeber, der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz, waren nunmehr drei Kriterien entscheidend für den Erfolg: Die Gestaltung eines kaum vier Quadratmeter großen Messestandes, mehrere, wiederum rotierende Juryinterviews, denen sich Lasse Lagerpusch, Vinzenz Schneider, Justus Lutterbey, Fiete Schopp und Lars Selbach stellten, bevor schließlich eine – zeitlich eng begrenzte – Unternehmenspräsentation vom Vorstand von nAHRvigator auf der Bühne vor Jury, geladenen Gästen und Unternehmen aus ganz Rheinland-Pfalz vorgetragen wurde. Wie stark die Konkurrenz in diesem Jahr tatsächlich war, zeigte sich nicht nur in der insgesamt äußerst ansprechenden Messestandgestaltung, sondern auch im langen Ringen der Jury sowie an der letztendlichen Entscheidung: Nachhaltige und innovative Produkte, wie die caring cases aus Idar-Oberstein (Smartphone-, Tablet- und Laptop-Hüllen aus biologisch abbaubaren, veganen Materialien) und REVELC aus Kaiserslautern (Smart-Mirrors mit integrierter Wetter- oder Werbeanzeige) gingen leer aus, während die Schüler vom Gymnasium Calvarienberg direkt im ersten Anlauf der Schule den zweiten Platz erringen konnten. Justus Lutterbey, Marketingleiter des Unternehmens, meint dazu: „Als Schüler in der Landeshauptstadt Mainz sein Produkt vor zahlreichen Wirtschaftsfunktionären und anderen Schülerfirmen vorzustellen, das ist meiner Meinung nach nicht nur ein Verdienst unseres Bemühens, sondern zugleich eine tolle Erfahrung, die uns auf die Aufgaben nach der Schule vorbereitet. Natürlich ist es schade, dass es letztendlich nicht für den ersten Platz gereicht hat. Dennoch bin ich stolz, dass wir nach unserem lokalen Erfolg in Ahrweiler auch auf Landesebene punkten und begeistern konnten. Ich bin der Meinung, dass wir diesen Erfolg als Bestätigung einer hervorragenden und innovativen App ansehen können.“
Nur das Gesamtpaket von SewCase, einer Ordnerhülle für Schüler mit verschiedensten Fächern und integrierter Solarladeanlage für das unvermeidliche Smartphone (Design: Wirtschaftsgymnasium Trier, Anfertigung: BBS Trier), konnte die Jury noch stärker begeistern als die App für Ahrweiler und das Ahrtal. Auf dem dritten Platz gelang den Schülern des Privaten Gymnasiums Nonnenwerth in Remagen, das mit zwei Unternehmen am Start war, ein Achtungserfolg. Sie boten mit rocash vornehmlich aus nachgerosteten Konservendosen gefertigte Teelichter an.
Nach der Überreichung von Urkunden und einem Scheck machte sich nAHRvigator wieder auf den Rückweg ins Ahrtal, wo man sich jetzt, durch die Preise in Idee und Umsetzung bestärkt, dem abschließenden Erreichen der selbstgesteckten Ziele widmen will.
Dr. Torben Stretz