Politiker zu Gast bei der Vollversammlung der Katholischen Schulen in Rheinland-Pfalz

Ende September fand die Vollversammlung der Katholischen Schulen mit dem Thema „Katholische Schulen in der rheinland-pfälzischen Bildungslandschaft“ an der Edith-Stein-Realschule in Speyer statt. Über 50 Schulleiter und Vertreter der Katholischen Schulträger waren gekommen, um in einen Austausch mit fünf Vertretern aus dem rheinland-pfälzischen Landtag zu treten. Deutlich wurde dabei, dass eine bessere finanzielle Ausstattung von Katholischer Schule durch das Land erfolgen muss, um Trägervielfalt in der Bildungslandschaft zu erhalten.

Die Veranstaltung begann mit einem geistlichen Impuls, gefolgt von der Begrüßung durch den Vorsitzenden der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG), Rudolf Loch, der die Anwesenden herzlich willkommen hieß. Frau Ordinariatsdirektorin Dr. Irina Kreusch vom Bistum Speyer überbrachte im Anschluss ein Grußwort. Sie betonte die Bedeutung der 20 katholischen Schulen in Ordenstradition im Bistum Speyer, die insgesamt rund 9.000 Schüler betreuen, mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Mädchenbildung. Dr. Kreusch erläuterte, dass das Bistum den synodalen Ansatz verfolgt und gleichzeitig mit einem großen Sparauftrag konfrontiert ist.

Ein zentrales Element der Versammlung war die Podiumsdiskussion mit den Vertretern aus dem Landtag, Gordon Schnieder (CDU), Florian Maier (SPD), Daniel Köbler (Die Grünen), Stefan Thoma (FDP) und Patrick Kunz (Freie Wähler).

Die Diskussion, die von Dorothée Lauer, Gemeindereferentin aus dem Bistum Speyer, moderiert wurde, behandelte den Wert von Katholischer Schule und ihrem Bildungsauftrag. Dabei sprachen sich alle Politiker für eine Trägervielfalt aus und betonten den gesellschaftlichen Wert von Katholischer Schule. Darüber hinaus wurde die zukünftige finanzielle Unterstützung für Katholischen Schulen und Privatschulen im Gesamten diskutiert. Während die Einführung von Schulgeld von allen Politikern abgelehnt wurde, wurde eine höhere finanzielle Unterstützung von Privatschulen als notwendig erachtet. Laut Privatschulgesetz ist es den privaten Schulträgern in Rheinland-Pfalz nicht erlaubt, Schulgeld zu erheben. Die Politiker äußerten gleichzeitig die Erwartung, dass die Bistümer mehr in ihre Schulen investieren sollten, um die Bildung als zentralen Schwerpunkt zu stärken.

Gordon Schnieder, Spitzenkandidat der CDU im Landtagswahlkampf, zeigte sich zuversichtlich, dass eine Erhöhung des Sachkostenzuschuss für Privatschulen im nächsten Doppelhaushalt realisierbar sein werde, und sagte seine Unterstützung zu. Es sei absehbar, dass bei Abgabe der privaten Trägerschaft deutlich mehr Kosten auf den Staat zukommen würde. Florian Meyer (SPD) bestätigte, dass Diskussionen über die Erhöhung der finanziellen Unterstützung laufen, während der FDP-Vertreter betonte, dass hinsichtlich einer besseren Finanzierung eine Gleichberechtigung für alle freien Träger angestrebt werden müsse, ohne dabei Schulden aufzunehmen. Daniel Köbler (Die Grünen) machte deutlich, dass eine Änderung der Privatschulnovelle erforderlich sei, um die Existenz von Privatschulen langfristig zu sichern. Dem schloss sich Patrick Kunz (Freie Wähler) an, der Zuschussschlüssel müsse neu ausgerichtet werden, um Bildungsgerechtigkeit zu schaffen.

Die Vollversammlung verdeutlichte einmal mehr die Herausforderungen und Chancen, vor denen die katholischen Schulen in Rheinland-Pfalz stehen, und die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen und Politik.

Politiker zu Gast bei der Vollversammlung der Katholischen Schulen in Rheinland-Pfalz - Gymnasium Calvarienberg



Das Pressefoto ist autorisiert von Herrn Philipp Schommer.
Von links nach rechts: Daniel Köbler (Die Grünen), Rudolf Loch (Vorstand LAG), Florian Maier (SPD), Manuela Becker (Vorstand LAG), Gordon Schnieder (CDU), Waltraud Kruppert (Vorstand LAG), Patrick Kunz (Freie Wähler), Stefan Thoma (FDP), Dr. Kerstin Schmitz-Stuhlträger (BGV Trier), Dr. Irina Kreusch (BGV Speyer), Prof. Bernhard Fresacher (Katholisches Büro Mainz) und Dr. Annette Gies (Vorstand LAG).