Am 25. November 2025 fand am Gymnasium Calvarienberg ein Abgeordnetengespräch mit der Landtagsabgeordneten Susanne Müller (SPD) statt. Die Schülerinnen und Schüler der Sozialkundeleistungskurse aus der MSS 11/12 hatten viele interessante und individuelle Fragen an Frau Müller vorbereitet, für die sich die Abgeordnete Zeit nahm.
Zu Beginn leiteten die Moderatoren, Niklas Hasenberg und Maria Suru (MSS 11) mit einem „Fragenhagel“ einen schnellen und zunächst noch sanften Einstieg („Berge oder Meer“ „Süß oder Deftig“?) in das Gespräch. Im Anschluss folgten vorbereitete Schülerfragen, welche sowohl persönliche, als auch aktuelle politischen Themen reichten. Ein besonderer Fokus wurde auf das Thema rund um Bildung in der Schule gelegt. So hat Frau Müller zum Beispiel zur Debatte über das Gendern in Schulen eine andere Haltung als die derzeitige Landesregierung und meint, dass es keinem „schlechter“ gehen würde, wenn in der Schule gegendert werden würde, da die Schule auch eine gewisse Vorbildfunktion hätte. Mit Blick auf die Digitalisierung an Schulen spricht sich die ehemalige Förderschuldirektorin für einen kontrollierten Umgang mit digitalen Elementen im Unterricht aus. Auch müsse man, laut Müller, Kinder im Umgang mit den sozialen Medien entsprechend schulen und ein Stück weit auch regulieren, da ansonsten diese Gefahr laufen, in radikale politische Richtungen zu verfallen.
Weiter wurde Müllers Werdegang im Bezug auf die Politik thematisiert und warum sie sich für die SPD als Partei entschieden hat. Sie habe, so die Erklärung für die Schülerinnen und Schüler, „Dinge bewegen“ und „Verantwortung übernehmen“ wollen und sich aufgrund der von ihr wahrgenommenen Ungleichheit für die sozialdemokratische Partei SPD entschieden.
Daraus ergab sich auch ihr Appell an junge Menschen, sich politisch beispielsweise in Jugendorganisationen der verschiedenen demokratischen Parteien zu engagieren. Sie sei in Sorge um die Demokratie in Deutschland und halte deshalb jugendliches Engagement für besonders wichtig, so die Abgeordnete.
Die Schülerinnen und Schüler des Calvarienbergs interessierte auch ihre Haltung im Bezug auf die aktuelle Debatte zur Wehrpflicht. Frau Müller hatte Verständnis für die Bedenken der Jugend, gab aber zu bedenken, dass sich Deutschland aufgrund der Sicherheitslage in Europa im Bereich Verteidigung besser rüsten müsse. Sie halte deshalb die Musterung von jungen Männern ab 18 Jahren für eine „gute Idee“, da im Verteidigungsfall die jetzige Beteiligung innerhalb der Bundeswehr nicht ausreichen würde. Die Einbeziehung von Frauen in die Bundeswehr hält sie grundsätzlich für gut und sinnvoll. Dennoch unterstrich Müller das individuelle Recht, den Wehrdienst zu verweigern, wie es im Grundgesetz verankert sei.
Das Abgeordnetengespräch wurde von den beteiligten Kursen danach rege diskutiert. Besonders hervor stach dabei, dass es durch die authentische Art von Frau Müller gelungen sei, einen interessanten und offenen Austausch über eine große Bandbreite von Themen zu führen.
Text: Lennart Friedsam (MSS 12)


