Fachbeschreibung Religion

Am Gymnasium Calvarienberg hat das Fach Religion einen besonderen Stellenwert, da das christlich geprägte Leitbild unserer Schule im Rahmen dieses Unterrichts auf vielfältige Weise thematisiert und vertieft wird. Dabei geht es zum einen um die Vermittlung religiöser Themen und existenzieller Glaubensfragen und zum anderen darum, den Glauben gemeinsam zu praktizieren. So wird eine Vielzahl der religiösen Angebote der Schule vom Religionsunterricht begleitet (z. B. die Vorbereitung und Durchführung der Jahrgangsstufengottesdienste, die Begleitung des Fastenprojektes, die Vorbereitung der Blandinewallfahrt in Klasse 5 und die thematische Einstimmung auf die Besinnungstage in Klassen 7/9).

Das Fach Religion findet konfessionsgebunden (katholisch oder evangelisch) statt und ist von Klasse 5 bis zum Abitur fester Bestandteil des Stundenplans.
Zwar überwiegt an unserer katholischen Schule die Anzahl der katholischen Religionskurse, jedoch wird in jedem Jahrgang auch evangelischer Religionsunterricht angeboten. Innerhalb der Fachschaft Religion, die ökumenisch organisiert ist, besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen den Lehrkräften beider Konfessionen.

Katholischer Religionsunterricht

„Der katholische Religionsunterricht leistet einen wesentlichen Beitrag zum schulischen Bildungsauftrag. Er ermöglicht den Schülerinnen und Schülern die Freiheit zu glauben und das Recht zu wissen.“ (Rahmenlehrplan Katholische Religion, Rheinland-Pfalz, Vorwort, Doris Ahnen)

Um diesem Bildungsauftrag gerecht zu werden, unterstützt das Fach Religion die Ausbildung folgender Kompetenzen, die im Rahmenlehrplan für Katholische Religion in Rheinland-Pfalz verankert sind:

  • Wahrnehmungs- und Darstellungsfähigkeit
  • Deutungsfähigkeit
  • Urteilsfähigkeit
  • Dialogfähigkeit
  • Gestaltungsfähigkeit

Im Wesentlichen behandelt der Religionsunterricht dabei drei zentrale Fragen: die Frage nach dem Menschen und seiner Umwelt, die Frage nach Gott und die Frage nach Jesus Christus und seiner Botschaft. Diese grundlegenden Fragestellungen werden in Form von Einzelthemen in vielfältiger Form aufgegriffen und von Jahrgangsstufe zu Jahrgangsstufe immer differenzierter behandelt. Dabei geschieht die Auseinandersetzung mit diesen drei Themenkomplexen unter Bezugnahme auf die Bibel als Zeugnis des christlichen Glaubens und im Hinblick auf die Glaubenslehre der katholischen Kirche. Darüber hinaus wird der Blick über „den eigenen Tellerrand“ erweitert, indem die Perspektiven anderer Religionen und Weltanschauungen herangezogen werden. Die vergleichende Auseinandersetzung der verschiedenen Weltanschauungen erfolgt, indem sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede benannt werden. Dies soll zum einen dazu anregen, den eigenen und den fremden Standpunkt kritisch zu hinterfragen und zum anderen eine Wertschätzung der verschiedenen Standpunkte ermöglichen (Urteilsfähigkeit/ Dialogfähigkeit).

Letztlich verfolgt der auf diese Weise konzipierte Religionsunterricht ein übergeordnetes Bildungsziel:

Er will „Schülerinnen und Schüler zu verantwortlichem Denken und Verhalten im Hinblick auf Religion und Glaube befähigen und zur Entwicklung einer „gesprächsfähigen Identität“ beitragen.“ (Rahmenlehrplan Katholische Religion, Rheinland-Pfalz, S. 3)

Rahmenlehrplan Katholische Religion

Wie kaum ein anderes Fach bieten sich im Religionsunterricht vielfältige Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit den Unterrichtsthemen (kreativ gestalterisch, musikalisch, literarisch…) und somit viele Anknüpfungspunkte zum fächerübergreifenden Arbeiten.

In der Oberstufe führt das Fach katholische Religion die Schülerinnen und Schüler an das wissenschaftliche Arbeiten mit theologischen Texten heran, das auch in Form von Kursarbeiten geprüft wird. Im Abitur besteht die Möglichkeit, eine mündliche Prüfung im Fach Religion abzulegen. Auch darauf bereitet der Unterricht vor.

Themenfelder in der Oberstufe

Evangelischer Religionsunterricht

Nach Menschen und Welt fragen, über Gott nachdenken, sich mit Jesus Christus auseinandersetzen, der Bibel begegnen, die Geschichte der Kirche entdecken, verantwortlich handeln und Religionen begegnen, dies sind Themen, die der evangelische Religionsunterricht aufgreift.

Die Kompetenzen wahrnehmen, deuten, urteilen, miteinander sprechen und gestalten werden anhand dieser Schwerpunkte erlernt und eingeübt. Damit leitet der evangelische Religionsunterricht zur Sicherung einer breiten Grundbildung, zur Anleitung zu selbstständigem Arbeiten, zur Entwicklung der Dialogfähigkeit, zur Persönlichkeitsentwicklung und zur Fähigkeit von reflektierten Wertungen und Entscheidungen an.

Die Lebenswelt der Jugendlichen ist durch religiöse Pluralität geprägt, die sich aus dem Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen und Konfessionen ergibt. Deshalb ist es notwendig, dass die Jugendlichen befähigt werden, hinsichtlich religiöser Entscheidungen und Überzeugungen kommunikations- und diskursfähig zu sein. Aufgabe des evangelischen Religionsunterrichts ist es, religiöse Sprach- und Urteilsfähigkeit zu erlernen und einzuüben. Evangelische Religion wird aber nicht allein religionskundlich betrachtet, sondern auch von ihrer „Innensicht“ her hinsichtlich der Bedeutung, die die Glaubensüberzeugung für die Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung hat.