„Demokraten fallen nicht vom Himmel!“ – Kurt Edler, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik e. V.
Die zentrale Aufgabe der politischen Bildung ist die Erziehung zum „mündigen Bürger“, der zur Teilnahme am öffentlichen Leben befähigt ist. Um dabei zu helfen, geht das Fach Sozialkunde besonders auf die Bedingungen und Möglichkeiten politischen und sozialen Handelns ein und thematisiert dabei die Zusammenhänge zwischen politischen, ökologischen, sozialen und ökonomischen Strukturen und Zielvorstellungen und deren gesellschaftlichen Auswirkungen. Die Perspektive, unter dem diese Zusammenhänge betrachtet werden, ist dabei eine politische. Dieses Fragezentrum des Faches ermöglicht die Eingrenzung der heterogenen Fachinhalte, die Aspekte von Recht, Ökonomie, Ökologie und Soziologie gleichermaßen wie die der Politologie umfassen. Im Mittelpunkt des Faches steht immer die Frage nach Problemen, Aufgaben, Konflikten in oder zwischen Gesellschaften, zu deren Regelung oder Lösung es der Politik bedarf. Politisches Handeln bedeutet hier soziales Handeln, das auf gesamtgesellschaftlich verbindliche Regelungen, deren Verwirklichung oder Beeinflussung zielt. Die Hauptaufgabe des Faches Sozialkunde mit Blick auf die Schülerinnen und Schüler ist die Befähigung zum Urteilen über diese Fragen der Politik, die auf dem Weg zum mündigen Bürger unerlässlich sind (vgl. Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz 2011: 8; insgesamt GPJE 2013: 9).
Sozialkunde am Gymnasium Calvarienberg
Das Fach wird in der Sekundarstufe I ab der achten Klasse, zunächst einstündig, dann mit jeweils zwei Stunden in der neunten und zehnten Klasse unterrichtet. In der Oberstufe bleibt die Sozialkunde allen Schülern auf dem ein oder anderen Wege erhalten – entweder als vierstündiger „Leistungskurs Sozialkunde“ oder als zweistündige Grundkurs „Erdkunde/Sozialkunde“ bzw. „Geschichte/Sozialkunde“. Hinweise auf die verwendeten Lehrwerke liefert die aktuelle Schulbuchliste. Die Fachschaft arbeitet überdies regelmäßig mit externen Lernorten zusammen bzw. bringt demokratische Prozesse oder Akteure in die Schule. So besuchen etwa Parlamentarier den Calvarienberg etwa im Rahmen des Schulbesuchstags oder tauschen ihre Positionen auf Debatten aus, die im Umfeld von Wahlen veranstaltet werden. Landtags-, Bundestags- und Europawahlen werden überdies regelmäßig von Juniorwahlen begleitet. Die Studienfahrt nach Berlin, die traditionell in der Oberstufe durchgeführt wird, fährt mit Bundestag und Bundesrat gezielt Orte der deutschen Demokratie an. Eine enge Verzahnung besteht überdies mit den Aktivitäten der Europaschule bzw. Botschafterschule des Europäischen Parlaments, insbesondere etwa bei einer mehrtägigen Exkursion der Leistungskurse Sozialkunde nach Brüssel.
Links (Lehrpläne)
- Lehrplan für die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer, Erdkunde, Geschichte, Sozialkunde (Mittelstufe, 2016 erneuert)
- Lehrplan für die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer, Mainzer Studienstufe (aktualisierter Lehrplan Sekundarstufe II, 2022)