Durch Freude zum Licht für sich selbst und andere werden – Blandinewallfahrt der Klassen 5

Nach einer coronabedingten Zwangspause konnte in diesem Jahr endlich wieder die traditionelle Blandinewallfahrt der Jahrgangstufe 5 stattfinden, die ein fester Bestandteil des religiösen Angebots unserer Schule ist. Am 23.05.2023 machten sich deshalb die drei fünften Klassen gemeinsam mit ihren Klassenlehrerinnen Frau Bausen, Frau Breuer und Frau Unstedde auf den Weg nach Trier, um sich dort auf den Spuren der seligen Schwester Blandine Merten zu bewegen. Die von Papst Johannes Paul II. seliggesprochene Schwester Blandine war Anfang des letzten Jahrhunderts als Ursuline auch am Calvarienberg Ahrweiler tätig gewesen und wird bis heute aufgrund ihrer besonderen Güte und Gottergebenheit verehrt.

Die Schülerinnen waren bereits im Vorfeld durch ihre Religions- und Musiklehrerinnen auf diesen besonderen Tag vorbereitet worden, indem sie Informationen zur seligen Blandine erfahren und Lieder für das gemeinsame Singen während des Pilgerns geübt hatten.

Um die Verbundenheit der Seligen mit dem Ort zu verdeutlichen, zu dem die Kinder täglich in die Schule gehen, begann die Wallfahrt mit einem Impuls in der Krypta der ehemaligen Klosterkirche, in der sich ein Blandinealtar befindet. Hier begrüßte Frau Marx die Pilgergruppe und begleitete sie von dort aus durch das religiöse Programm des Tages.

Nachdem jede Klasse eine Kerze mit Fingerabdrücken aller Teilnehmerinnen gestaltet hatte, die die Bitten an Blandine symbolisieren sollten, begab sich die Gruppe auf die Busfahrt zum Blandine-Merten-Haus nach Trier. Dort angekommen wurde sie von der neuen Generaloberin Schwester Roswitha Maria empfangen, die bis letztes Jahr noch als Lehrerin an unserer Schule tätig war. Und auch die ehemalige Generaloberin Schwester Maria Monheim nahm sich Zeit, die Fünftklässler und ihre Begleiterinnen zu begrüßen. In der Blandine-Kapelle, in der sich der Sarg der Seligen befindet, lernten die jungen Pilgerinnen schließlich Schwester Christel kennen, die sich als wahre „Blandineexpertin“ herausstellte und den Kindern interessante Anekdoten aus dem Leben der Ursuline erzählte. Diese verdeutlichten anschaulich, wie außergewöhnlich warmherzig die als Maria Magdalena Merten geborene Ordensfrau den Menschen ihres Umfelds begegnete und wie vorbildlich sie mit den Herausforderungen ihres alltäglichen Lebens umging. Spätestens jetzt wurde klar, was mit einem berühmten Zitat über Blandine gemeint ist: „Sie tat nichts Außergewöhnliches, aber das, was sie tat, tat sie außergewöhnlich gut.“

Im anschließenden Wortgottesdienst wurde diese Eigenschaft Blandines mit der Frage verbunden, inwiefern eine vor 105 Jahren verstorbene Frau noch relevant für heutige junge Menschen sein kann. Ihre besondere Fähigkeit, mit den Hürden und Widrigkeiten des eigenen, aber auch des Lebens anderer außergewöhnlich gut umzugehen und dadurch zur echten Stütze für ihre Mitmenschen zu werden, mache Blandine bis heute zum Vorbild für Gläubige. Diese Fähigkeit habe sie aus einem unerschütterlichen Gottvertrauen geschöpft, das sie wiederum dazu befähigte, wahre Lebensfreude zu empfinden und diese auch in schweren Zeiten zu bewahren und zu teilen. Mit dem Wunsch und der Fürbitte, dass es allen gelingen möge, Freude am Leben zu empfinden, um für sich selbst und für andere zum Licht zu werden, wurden die Kerzen der Klassen entzündet.

Nun machte sich die Pilgergruppe begleitet von Schwester Roswitha Maria auf den Weg zu ihrer letzten Etappe: der Banthus-Kapelle am Trierer Dom. An dem dort befindlichen Bildnis der Seligen wurden die Schülerinnen durch einen Impuls dazu eingeladen, ihre persönlichen Fragen an Blandine zu stellen. Anschließend bot sich die Gelegenheit, noch kurz in den Dom zu gehen, bevor die Schülerinnen in ihrer wohlverdienten Mittagspause die Trierer Fußgängerzone erkunden durften. Angenehm erschöpft von den vielen Eindrücken des ersten größeren Klassenausflugs begaben sich die Fünftklässler*innen mit ihren Lehrerinnen wieder zurück auf den Weg nach Ahrweiler, wo alle wohlbehalten von den gespannten Eltern in Empfang genommen wurden.

Autorin und Fotos: Julia Marx