In der Woche vor der Bundestagswahl waren auch die Schüler:innen des Gymnasiums Calvarienberg zur Wahl aufgerufen: Die Juniorwahl ist ein Projekt zur politischen Bildung, das vom Bildungsministerium und der Bundeszentrale für politische Bildung unterstützt wird und unter Schirmherrschaft des Bundestagspräsidenten steht. Das Interesse an der Juniorwahl ist groß, 2021 nahmen gut 4.500 Schulen daran teil, davon gut 260 auch in Rheinland-Pfalz.
Die Juniorwahl soll sicherstellen, dass auch diejenigen, die noch nicht selbst wählen dürfen, den Wahlakt realitätsgetreu einüben können. Am Calvarienberg waren 180 Schüler der Jahrgangsstufen 10-13 aufgerufen, ihre Kreuzchen zu setzen. Diese erhielten eigene Wahlbenachrichtigungen und wurden von den Wahlhelfern im Wahlbüro zur Wahlurne bestellt. Den Wahlvorstand bildeten Schülerinnen des Leistungskurses Sozialkunde 12, die auch die Auszählung der Stimmen übernahmen. Im Vorfeld der Wahl erhielten die Schülerinnen und Schüler vielfältige Möglichkeiten, sich im Unterricht mit den Wahlen und dem Wahlkampf zu beschäftigen, wie die Analyse eines der TV-Trielle oder den Wahl-o-Mat, um sich möglichst ein eigenes Bild machen zu können.
Besonders positiv wurde die hohe Authentizität der Juniorwahlen von den Schülerinnen und Schülern empfunden. „Man bekommt eine richtige Wahlbenachrichtigung und auch im Wahllokal fühlt es sich fast wie eine richtige Wahl an“, erklärte ein Schüler der MSS 12. Auch wurde den Wahlhelfern vor allem bei der Stimmenauszählung bewusst, dass es schon einiger Organisation und Konzentration bedarf, um keine Fehler zu machen. „Und wir hier haben ja viel weniger Stimmen auszuzählen, als das in Wirklichkeit der Fall ist.“ So hinterlässt die Juniorwahl bei den Schülerinnen und Schülern einen positiven Eindruck.
Wie die Politikerinnen und Politiker auf das Wahlergebnis am Calvarienberg reagiert hätten. kann man nur erahnen. In jedem Fall sorgte das ein oder andere Ergebnis für erstaunte Gesichter. Die SPD geht am Calvarienberg als Sieger aus der Wahl hervor. Bei den Erststimmen konnte der SPD-Kandidaten Christoph Schmitt (30,9%) die meisten Stimmen erringen und auch bei den Zweitstimmen hat die SPD mit 26,2% klar die Nase vorne. Darüber hinaus zeigte sich deutlich, dass Umwelt und Tierschutz eine wichtige Rolle für die junge Wählerschaft spielen, was sich in den starken Ergebnissen der Grünen (20,2%) und der Tierschutzpartei (7,1%) widerspiegelt.
Autorin: Susanne Hartbrod